Medical Delusion-Der Krieg beginnt...

"Wir könnten auch tiefer in den Wald, wenn du willst. Dort ist es echt schön. Es gigt auch ein Waldhüttchen mit einem Teich und so.", Erzählte Sophy, während sie mit Sergej in Richtung Wald ging. Sogleich befanden sich die beiden zwischen den Bäumen.

,, Das währe schön." Gab er von sich, während er mit ihr durch den Schnee stapfte und die Natur begutachtete.

Das gefrorene Laub knisterte, wenn die beiden darauf traten. "Bis zur Hütte ist es nicht weit.", Versicherte Sophy. "Aber ich bin gerne dort. Aber nie alleine. So schön es da aussieht, es gibt Gerüchte...", Sophy begann sich wieder unsicher zu fühlen. Mal wieder sah sie Sergej verlegen an. "Macht es dir was aus wenn...ich deinen Arm halte? Ich mag den Wald ja...andererseits aber auch wieder nicht...", Gestand sie.

Sergej wechselte seinen Blick zu ihr, als sie ihre Frage gestellt hatte und sah sie mit einem munteren Lächeln an.
,, Gerne doch! " Erwiderte er und nahm ihre Hand in seine.
Während des restlichen Weges durch den Wald betrachtete er die verschneiten Bäume. Er war glücklich darüber, dass er und Sophy sich langsam näher kamen, doch etwas interessierte ihn dennoch.
,, Nun.. Gerüchte..? Wenn es dir nichts ausmacht, kannst du mir diese ja verraten. So leicht bin ich nicht zu verunsichern. " Versicherte er ihr mit einem Lächeln.

"Nun...zum Beispiel ist eines der Gerüchte, dass ein Mann, der bis heute unbekannt ist mal in dieser Hütte Kinder gefangen gehalten hat und eines auch mal getötet wurde. Er hat die Eltern immer um Geld bestochen. Früher wusste kaum jemand von der Hütte, da sie ein Jägersmann erbaute, bevor hier überhaupt Leute richtig wohnten. Und in den Wald gingen nicht so viele Leute. Ein anderes Gerücht ist, dass bei der Hütte immer noch große Gefahren sind und dass irgendwo darin auch Leichen versteckt sind. Irgendwo dort, wo keiner suchen würde. Und die Sache ist, das mit dem Kidnapper mag ein Gerücht sein, aber es ist tatsächlich wahr dass vor ungefähr zwanzig Jahren wirklich mal Kinder verschwunden sind und die Eltern bestochen wurden. Und es gibt auch Artikel darüber. Es klingt alles einfach sehr erfunden...aber es gäbe so viele Varianten es als Wahrheit darzustellen.", Sophy seufzte kurz und dann traten die beiden auch schon durch ein Dickicht hindurch. Vor ihnen stand die Hütte. Sie sah eigentlich wirklich sehr hübsch aus. "Komm." Sophy setzte sich auf die Bank, die am Teich stand. Auf der Bank lag kein Schnee, da dieser von den Ästen eines Baumes abgefangen wurde.

Sergej war ganz Ohr, als sie ihm alles erzählte, doch wollte er auf unangenehme Themen nun nicht eingehen. Es schien ihm zu gefallen, wo sie nun waren. Sergej folgte ihr und setzte sich zu ihr. Er musterte die Gegend einige Male mit einem zufriedenen Ausdruck. ,, Ein nettes Örtchen." Schmunzelte er bei diesem Satz und blickte auf den zugefrorenen Teich. Dennoch war es ziemlich kalt auf der Holzbank, so rückte er zu ihr näher. ,, Wenn dir kalt sein sollte, lass es mich wissen. Das Einzige was gegen die Kälte hilft ist Kuscheln!" Scherzte er mit einem schelmischen Grinsen.

Sophy lachte ihn kurz an und umarmte ihn danach. Sie gab ihm einen kleinen Kuss auf die Stirn und sah dann auf den Teich. Mit ihrem Schweif peitschte sie kurz, sodass sie ihn sich schnappte und an ihren Oberkörper drückte, als wäre er ein Kuscheltier. Man merkte, sie wollte wieder verstecken, dass sie sich bei all dem ordentlich überwinden musste.

Sergej nahm den Kuss mit einem sanften Blick entgegen. Auch seine Wangen erröteten leicht, als er ihre weichen Lippen spürte. Er beobachtete sie, wie sie ihren Schweif an sich drückte wie ein Kuscheltier. Ihm gefiel mittlerweile ihre schüchterne Art und wie sie geschmeichelt reagierte.
Er stützte sich mit seinen Händen auf der kalten Bank ab und atmete die reine, kalte Luft tief ein und als Dampfwolke erkennbar mit dem Mund aus. ,, Finnland ist ein herrliches Land. " Sprach er beinahe verträumt. ,, Hätte ich die Wahl, würde ich öfter kommen.. " Aber das beeinträchtigte sein Gemüt nicht.

"Das wäre toll..." Sophy lehnte ihren Kopf wieder gegen seine Schulter. "Ich liebe dieses Land ja auch. Aber es gibt so viele schöne Länder. Italien ist mehr oder weniger auch meine Heimat. Mein Vater ist ja von dort und im Sommer sind wir teilweise auch öfters dort." Sie umgriff mit ihren Händen den Oberarm von Sergej, der sich auf ihrer Seite befand.

Sergejs leichtes Lächeln wurde zu einem Richtigen, als Sophy seinen Arm umgriff. ,, Nun, wie ist es so in Italien? Bis jetzt war ich kein einziges Mal dort. " Sprach er mit sehr ruhiger und ausgelassener Stimme.

"Natürlich manchmal sehr heiß im Sommer. Besonders an den Stränden. Dennoch wunderschön. Die Toskana zum Beispiel ist prachtvoll. Natürlich, manchmal wimmelt es von Leuten auf einem Platz, dennoch ist es ein sehr schönes Land." Sie sah kurz zu sich hinab und ließ ihre Beine abwechselnd etwas vor und zurück wiegen. "Ich hoffe wir können gemeinsam den Start in die Achtziger feiern...", Sprach sie dann und lächelte wieder zu Sergej. Ihre Augen strahlten erwartungsvoll.

,, Ich denke das ließe sich organisieren. " Lächelte er sie daraufhin sanft an.
Nach einem kurzen Moment aus völliger Ruhe, wand er sich wieder an sie, doch dieses Mal schien er etwas ernster zu wirken. ,, Deine Familie hat anscheinend nichts gutes für Spione wie mich im Sinn. Richtig? Nun, ich habe deine Anspannung bemerkt.. das hat mich auf diesen Gedanken gebracht. Das ist jetzt nicht unfreundlich gemeint.. Ich möchte bloß wissen, worauf ich mich vorbereiten kann. " Als er zu ihr sah lächelte er doch wieder gutmütig.

"Ich glaube, es würde ihnen nicht gefallen, wenn sie erfahren, dass ich einen Kommunisten ins Haus gebracht habe. Früher oder später werde ich es ihnen doch ohnehin sagen, aber nicht so schnell."
Der Schnee fiel langsam, aber in großen Flocken. Sophy seufzte glücklich. "Ich liebe diese Jahreszeit...", Schwärmte sie.

Sergej grinste, wobei er einmal amüsiert schnaufte, als Sophy davon Sprach ihn, einen Kommunisten, ins Haus gebracht zu haben. Auf gewisser Weise war dieser Satz einfach nur ergötzlich.
Er behielt seinen gut gelaunten Eindruck bei und wand sich an sie. ,, Der Winter ist ein bezaubernder Monat, besonders wenn Schnee liegt fühle ich mich von jeglichen Sorgen entzogen. Wir Russen sind bekannt für unsere Vorliebe zur Kälte. Nun, zumindest die Meisten. " Lachte er einmal leise auf.
Er seufzte einmal leise und blickte wieder mit einem wohlen Lächeln in die Dunkelheit. ,, Weißt du..", Er wand seinen Blick zu ihr, ,, all dies hier ist eine schöne Erfahrung für mich. Fast schon wie ein Urlaub. Nein, vielleicht auch besser als das. Jedenfalls bin ich froh dich kennengelernt zu haben. Ich weiß, dass uns etwas bestimmtes verbindet und mich überzeugt hat dir zu folgen. " Blickte er ihr sanft in die Augen.

Sophy lächelte ihn daraufhin nur wieder an und umarmte ihn wieder. Kurz schmiegte sie ihren Kopf an seinen. "Nun, wollen wir jetzt noch durch die Stadt gehen oder hast du noch Ideen?"

Sergej nahm die weitere Annäherung gelassen und zugleich glücklich hin. Bevor er doch ihre Frage beantwortete, krempelte er den Ärmel seiner Jacke ein wenig hoch und warf einen Blick auf die Uhr. ,, Die Zeit scheint gut zu stehen. Ich würde sagen wir sollten trotzdem in die Stadt. " Sprach er in freundlicher Tonalität und wand erst einen Blick zu ihr, als er fertig gesprochen hatte.

"Also gut." Sophy stand auf. "Folgen Sie mir unauffällig.", hängte sie noch scherzhaft an und ging dann schon etwas los.

Sergej schmunzelte erst ein wenig über ihren Satz, dann erhob er sich von der Bank und seufzte dabei zufrieden. Als er sie schließlich aufgeholt hatte, folgte er ihr an der Seite.

Die Stadt sah wunderbar in der Dunkelheit mit den ganzen Lichtern aus. Sophy umgriff wieder Sergej's Oberarm. "Wir könnten in ein Restaurant gehen.", Schlug sie vor.

Sergej wand sich daraufhin zu ihr mit ruhiger, doch zugleich glücklicher Miene. ,, Ich hätte es nicht wirklich nötig, so verlockend es doch klingen mag. Schone lieber deine Kassen. " Meinte er es gut mit ihr.

"Ich hab's doch." Sophy grinste ihn nur mit jugendlichem und frechem Gesicht an.

Sergej konnte sich ein leichtes Grinsen nicht verkneifen. ,, Nun, dann liegt es ganz bei dir. "

"Nein nein. Was würdest du denn gerne sehen?"

Sergej zuckte einmal mit den Schultern. ,, Würde es dir gefallen einen Spaziergang auf dem Lande zu machen? "

"Eine gute Idee." Dann deutete Sophy wieder zu den Taxis. "Wir können entweder die Luxusvariante nehmen oder..." anschließend sah sie ihn wieder an. "Oder wir machen einen sehr seeehr langen Spaziergang." sie lächelte ihn scherzhaft an.