Medical Delusion-Der Krieg beginnt...

,, Das muss dir bestimmt viel Zeit gekostet haben. Als Gegenzug hast du aber einen ordentlichen Beruf und kannst vom Endgeld leben, wie ich gesehen habe. " Lächelte er gutmütig.
,, Im Vergleich zu dir, habe ich eine einfache Ausbildung nach kommunistischem Muster hinter mir. Mir wurde das Schicksal von Geburt an praktisch festgesetzt und bin eigentlich ziemlich zufrieden damit. " Erzählte er kurz und bündig von sich.
,, Du hattest wohl viel Unterstützung, richtig?" Interessierte es ihn.

"Meine Eltern haben mich eher nur wirtschaftlich untersützt. Gekümmert um den ganzen anderen Kram hab ich mich."

,, Hach. Hätte ich dich früher gekannt, währe ich dir in dieser Zeit gerne beigestanden. " Klopfte er ihre Schulter und hielt sich mit der anderen Hand die Seite.
,, Sollte dir die Zukunft Schwierigkeiten bringen, werde ich zu dir stehen und dir helfen, egal um was es sich handelt. Nichts ist unserer Liebe gewachsen, um sie zu zerstören." Schwörte er und erhob dabei sein Kinn ein wenig, was ihn noch ernster erscheinen ließ, wie ein Offizier.

Sophy legte ihm ihre Hände auf die Wangen und zog ihn etwas zu sich, um ihn auf den Mund zu küssen. "Ich danke dir."
Gleich darauf sog sie den herrlichen Duft der Nadelbäume ein.

Nach dem netten Rundgang im verschneiten Wald, rief Sergej unter der Nummer der örtlichen Taxis an und bestellte einen Fahrer zu sich. Auf dem Heimweg saßen die Beiden auf dem Rücksitz und hielten ein flüchtiges Gespräch, bis man sie schließlich in Sophys Straße absetzte, und sie sich daraufhin auf den kurzen Weg zum Hause begaben. Sergejs Miene merkte man an, dass er sich mit den Gedanken bereits bei der Arbeit befand.

Sophy umarmte ihn sofort, als sie sich im Haus befanden. Wieder drückte sie ihm einen Kuss auf die Wange. "Was würdest du nun denn gerne essen?", fragte sie.

Sergej erwiderte diesmal nur ein liebliches Lächeln und antwortete ihr. ,, Was nun mal auf der Speisekarte steht. Ich lasse mich gerne überraschen. "

"Sandwiches mit Spiegelei vielleicht?" Sophy kraulte, während sie ihm diese Frage stellte, leicht wieder das Fell hinter seinen Ohren.

Sergej schloss dabei die Augen und genoss die Müdigkeit die ihn dabei überkam. ,, Gerne.. " Gab er mit besänftigtem Ton von sich.

Ein gedämpftes Lachen aus der Kehle schloss sich einem Lächeln an, als Sophy aufhörte, zu kraulen. "Gut, du kannst dich wenn du willst daweil etwas auf der Couch ausruhen. Ich kann dir das Essen auch dann direkt hin bringen.", meinte sie.

Er nickte einmal einverständlich und zückte auf der Couch sein Notizbuch aus der Hosentasche. Die kurzen Minuten während Sophy das Essen vorbereitete, schrieb er sich einiges auf, das er noch zu erledigen hatte.

Sophy goss soeben das Fett in die Pfanne und wartete, bis es soweit war, ein paar Eier reinzuwerfen. Zur gleichen Zeit waren auch schon ein paar Toastbrote in einem Toaster.

Sergej wand nach der kurzen Beschäftigung seinen Blick in die Küche und beobachtete sie mit einem freundlichen Blick.
,, Wenn du schon bald in Russland bist, werde ich mir vornehmen mit dir in einem traditionellen Restaurant zu speisen. " Meinte er ziemlich gelassen.

Sophy lächelte zurück. "Fein fein." Sie klang offensichtlich beschäftigt, da sie gleich danach ihren Blich wieder auf das Essen richtete.

Sergej bemerkte das und beschloss sie fürs Erste in Ruhe zu lassen. Währen dessen nahm er sich Zeit den Raum besser zu begutachten.

Es dauerte nicht lange, da kam Sophy mit zwei Tellern, mit auf je einem Sandwiches und Spiegelei zurück. In Sergej's Sandwich befand sich geräucherter Lachs und grüner Salat. "Du musst den Salat natürlich nicht essen.", sagte sie dazu, reichte Sergej einen Teller und setzte sich anschließend mit ihrem neben ihn auf die Couch. "Wenn du was zu Trinken haben willst, sag es mir ruhig."

,, Danke sehr" Entgegnete er ihr höflich und nahm seinen Teller zu sich. ,, Ich habe eigentlich nichts gegen Obst und Gemüse, nur sollte ich nicht vegetarisch leben. Das gehört nicht zu meiner Natur. " Meinte er schmunzelnd und biss danach vom Sandwich ab. Nachdem er aufgegessen hatte, nahm er die eine Faust in die Andere und lehnte die Ellbögen gegen seine Beine. Kurz wand er einen Blick auf die Uhr, es war bereits Abend geworden. Danach wand er sich wieder an sie. ,, Die letzten Tage bei dir in Finnland werde ich immer gut in Erinnerung behalten. Für das nächste Mal sollte ich mir doch länger Frei nehmen. "

Sophy streichelte sanft seinen Rücken. "Ich komme doch auch bald zu dir. Aber erstmal muss ich wieder hart arbeiten. Ich habe ja auch schon meine Freunde unter den Mitarbeitern."

Sergej lächelte sie einverstanden an und meinte nur mit geselligem Unterton: ,, Wir sollten uns bald zu Bett legen, meinst du nicht auch? "
Dabei näherte er sich ihr unauffällig.

Langsam lehnte Sophy ihren Kopf an Sergej's. "Bekommst du eigentlich keine Probleme, wenn man rausfindet, dass du mich nach Russland holen wirst, nur damit wir ein schönes Neujahr erleben können? Ich meine, viele Russen und Finnen haben noch Abneigungen gegeneinander, wegen den damaligen Kriegszeiten."

,, Über die damaligen Konflikte traut sich heut zu Tage keiner mehr auf Russlands Straßen zu sprechen. Ich erkenne keinen Nachteil einen finnischen Touristen in der Union zu haben, solange dieser kein Unruhestifter ist. " Meinte er mit einem leichten Lachen, dass schnell wieder in seiner Kehle verstummte. ,, Dennoch werde ich an manchen Tagen einiges für die Arbeit erledigen müssen. So weit ich dich kenne, wirst du das ja akzeptieren. " Schlussfolgerte er mit ziemlicher Sicherheit, wobei er die Arme verschränkte und ernst lächelte.

"Natürlich.", gab Sophy bloß nickend zurück. "Ich werde schon klarkommen."

Zufrieden weitete er sein Lächeln und gab ihr einen sanften Kuss auf die Wangen. ,, Ich kann nicht glauben jemanden wie dich in meinem Leben gefunden zu haben. " Hauchte er ihr sanft ins Ohr, beinahe schon flüsternd.

Sie gab ihm nur einen Kuss auf den Mund zurück. "Aber auch nur weil ich gefragt wurde, ob ich im Lazarett aushelfen will."

Sein Lächeln und dieser lustvolle Blick waren immer noch nicht verschwunden. ,, Du hast ein gutes Herz, ich kann es in deinen Augen erkennen. " Im selben Moment vertiefte sich sein Blick in ihren, im Gegensatz zu seinen, klaren Augen. Seine gelben Augen schienen doch eher glasig.
,, Es ist nicht nur deine Schönheit, sondern dein Wesen, deine Art, die mich so beeindruckt und bezaubert. "