Medical Delusion-Der Krieg beginnt...

"Gerne." Sophy nickte und nahm kurz Sergej's Teller zu sich, als er diesen zu ihn hinreichte. Sie probierte ein klein wenig. "Schmeckt...interessant. Aber nicht schlecht.", meinte sie und gab den Teller dann wieder an Sergej.

Sergej nahm ihr den Teller entgegen und schmunzelte dabei leise. ,, An die russische Küche muss man sich erst gewöhnen. Zu kalten Wintertagen ist ein Teller Borschtsch das Beste warme Gericht das man bekommen kann. ", meinte er und fing danach an zu löffeln.

"Solange es kein amerikansches Fastfood ist...", meinte Sophy daraufhin. "Italienisches Essen ist eigentlich so ziemlich weltweit beliebt, chinesisches auch, aber da gibt es mir nicht genügend vegetarisches Zeug."

Während des Essens hörte er ihr zu und war auch schon bald fertig mit allem. ,, Genau, Fastfood hat der Kapitalist erschaffen, um das Volk ungesund zu stopfen und Milliarden dabei zu verdienen.", behauptete er ziemlich rau über die Amerikaner, denn er war ja Kommunist.
Als er fertig aufgegessen hatte nahm er das Glas Wodka zu sich, doch bevor er trank, wand er sich noch neugierig an Sophy. ,, Möchtest du mal probieren? Ich denke aber, dass dir zu viel am Anfang nicht gut tun wird, daher solltest du nur einen kleinen Schluck nehmen, wenn du unbedingt möchtest. ", er lächelte ein wenig heiter.

"Ich kenne nur finnischen Wodka, allerdings war ich nie von Drogen sprich Alkohol begeistert..." Sophy zog ihren Mund ein wenig schief. "Ich kann ja trotzdem mal probieren wie empfindlich meine Kehle reagiert und ob es mir den Hals aufätzt so wie das angeblich brennt.", meinte sie anschließend mit einem Grinsen.

Sergej lachte kurz bei dem was Sophy darüber erzählte und übergab ihr das Glas. ,, Im Vergleich zu mir trinkt mein Vater jeden Monat eine Flasche davon, oder sogar 3, wenn es besondere feierliche Anlässe gibt. Ich spare damit und trinke auch nur zu besonderen Anlässen ein Glas.", erklärte er lächelnd und sah ihr gespannt zu.

Sophy nahm das Glas entgegen und nippte ein wenig kräftiger davon. Als sie geschluckt hatte, hauchte sie ein wenig aus, ein wenig als hätte sie eine nicht allzu starke Chilischote gegessen. "Das haut rein...", kam es ein wenig erstickt von ihr, bevor sie etwas eifrig noch mal einen Schluck nahm. Sie war etwas still, dann gab sie das Glas zurück und hüstelte ein wenig. "Das fühlt sich an als hätte ich Benzin getrunken. Aber Wodka und Feuer sind fast das Gleiche wie Benzin und Feuer.", meinte sie.

Wieder grinste er heiter, doch machte er sich dieses Mal weniger Sorgen um sie, da er ja schon oft erlebt hatte wie Leute auf das erste mal reagieren. ,, Richtig, da Wodka ja sehr viel Alkohol enthält ist es leicht entzündlich wie Benzin und brennt auch recht gut. Mein Vater hat es im Krieg einmal sinnvoll verwendet.", erzählte er und klopfte ihr leicht auf die Schulter. Danach nahm er ihr das Glas ab und trank das schwer konzentrierte Getränk in einem Schluck mühelos hinunter. ,, Wollen wir gleich gehen? Ich muss dir noch einiges in dieser Stadt zeigen. ", lächelte er dabei.

"Ich sag nur Molotow-Cocktail.", spielte Sophy lächelnd an. Sie hatte inzwischen auch schon aufgegessen. "Ja, wir können gehen."

Später, nachdem Sergej bezahlt hatte, saßen sie wieder im Wagen und waren nach einer weiteren kleinen Tour durch die Metropole auf dem Weg zu Sergejs Behausung. Dort angekommen parkte er an einem Parkplatz und half ihr mit den Koffern. Seine Wohnung lag in einem eher ruhigeren und äußeren Viertel Moskaus. Sie betraten den Wohnblock und warteten dort auch gleich auf den Lift, der sie in den 7. Stock des Gebäudes bringen sollte. Oben angekommen sperrte er die Tür mit einem Schlüssel auf. Seine Wohnung bat eher wenigere Möbel und Dekoration, doch machten die Zimmer einen geräumigen Eindruck und nur in wenigen Zimmern lag ein Teppich oder hing ein Bild. ,, Es ist zwar keine Luxus Behausung, aber dennoch genug, um sich wohl zu fühlen."

"Bescheiden kann auch schön sein." Sophy küsste ihn zärtlich auf die Wange, als sie eintrat und ihre Jacke auszog. Diese hängte sie dann schließlich auch auf. "Ich werde echt schon ungeduldig wegen morgen..." Sie sah Sergej an, mit einem Blick, der ausdrückte, wie sehr sie ihm schon vertraute.

,, Wegen Jahresanfang, oder haben deine Sorgen mit etwas anderem zu tun? ", wollte er wissen.

Sophy lächelte. "Ich meine, ich kann es kaum abwarten, zusammen mit dir das Feuerwerk zu betrachten."

Sergej lächelte daraufhin und meinte nur mit ruhiger Miene: ,, Ich ebenso. "
,, Komm kurz mit ins Wohnzimmer. ", meinte er nach einer kurzen Pause und nahm seinen Aktenkoffer mit.

Sophy nickte und folgte ihm sogleich. Als sie den Raum, also das Wohnzimmer betraten, sah sie ein wenig um sich. "Ich habe schon weitaus kleinere und schlimmere Wohnungen gesehen", sprach sie an Sergej gewandt. "Ich bin mir sicher, dass ich mich hier sehr gut wohlfühlen kann."

Sergej lächelte einmal flüchtig, saß sich dabei auf das recht kleine Sofa und bat Sophy neben ihm Platz zu nehmen. Den Koffer legte er nun auf seine Knie und hielt ihn an seinem Griff mit beiden Händen fest. ,, Du weißt doch noch, was ich dir vor einer Woche versprochen habe. Nun, ich habe Informationen gefunden und Akten über die beiden Übeltäter angelegt. ", erklärte er mit einem entschlossenen Lächeln und öffnete zugleich den Aktenkoffer und legte die beiden Akten auf den niedrigen Tisch vor ihnen ab.

Sophy nahm bloß neben ihm Platz, und ließ auch ihren Blick auf ihn gerichtet, als er mit ihr Sprach, seinen Koffer öffnete und die Akten herausholte. "Und...was weißt du schon?" Sie klang etwas kleinlaut.

,, Ich habe herausgefunden, dass sie sich momentan hier in der Sowjet Union befinden. Doch viel mehr über ihre Aktivitäten kann ich noch nicht sagen. Ich werde mir diesen Fall vorknöpfen und sehen, ob ich mehr Informationen herausbekommen kann. ", erklärte er ihr und schob die beiden Akten einen Zentimeter zu ihr hin. ,, Sieh sie dir ruhig an."

"Das brauche ich nicht.", meinte Sophy nur. Sie schob die Akten wieder beseite und umarmte Sergej. "Ich habe dir schon genug zu verdanken." Sie schmiegte ihren Kopf wieder an seine Schulter und lehnte sich etwas nach vorne, bis sie lagen und miteinander kuschelten.

Mit einem leidenschaftlichen Lächeln küsste er sie zärtlich auf die Nüstern und hielt dabei ihren Kopf mit seinen Händen, während er mit der einen Hand durch ihr Haar strich.
,, Dazu bin ich doch hier, bei dir. Um dir zu helfen und dir beizustehen.", flüsterte er und sah ihr dabei verträumt in die Augen.

Sophy streichelte wieder seine Wange und küsste ihn auf den Mund. Sie kuschelte sich anschließend noch mehr an ihn heran. Sichtlich schien es, dass sie sich wohl und geborgen fühlte.

Nach einer Weile, als sie bei ihm lag und sie die Ruhe gemeinsam genossen, sprach Sergej wieder. ,, Warst du dieses Wochenende wieder in Leningrad arbeiten? ", wollte er wissen.

"Nein?", kam es verwundert von Sophy zurück. "Dann hätte ich ja jetzt nicht herfliegen müssen und hätte dir auch nicht erzählt, dass ich in Finnland gearbeitet habe, oder?"
Sie gab ihm einen Kuss auf den Mund. Es war bereits später Nachmittag. "Wir könnten dann schon so langsam einiges für morgen vorbereiten.", meinte Sophy.

Sergej nickte einmal, dann sprach er weiter: ,, Nun, wollen wir vielleicht einpaar Feuerwerkskörper kaufen gehen? In der Zeit könnte wir uns auch eine Flasche Sekt kaufen, was meinst du? "

"Wie gesagt: Ich brauche keinen Alkohol. Dennoch können wir Sekt besorgen. Hast du etwa schon eine Idee, wo du die Raketen abfeuern kannst? Die Dinger sind doch aber auch teuer." Sophy grinste etwas schelmisch.