Medical Delusion - Rollenspiel

Mal wieder musste Sophy die Tränen zurückhalten. Sie schluckte ein paarmal, da sie einen schmerzvollen Kloß im Hals spürte. "Na ja...also.." Verzweifelt versuchte sie, sich selbst von der Sache abzulenken. "Soll ich vielleicht irgendwas einkaufen gehen?"

"Nein, bleib nur und ruh dich aus", meinte er kurz und lehnte sich zurück.
Für eine Weile starrte er wieder die Decke an.
Er überlegte und sprach dann mit ruhiger Stimme "Wir hätten tot sein können, doch wir waren stark genug."

Sophy begann leicht zu zittern. Sie fühlte sich so miserabel wie schon lange nicht mehr. Und dann begann sie eben doch zu weinen. Bekümmert nickte sie, während sie es nicht wagte, Sergej anzusehen.

Sergej wandte seinen Blick zu ihr, als sie zu weinen anfing. Er fühlte etwas, als er sie in ihrer Erschütterung sah.
Er versuchte nichts dagegen zu unternehmen, denn es war okay.

Mit ihrem Daumen wischte sie erneut die Tränen weg. "Ich denke, ich werde dann einfach irgendetwas kochen. Ja." Sie klang eher, als würde sie mit sich selbst reden. Dann nickte sie erneut, was den Anschein noch verstärkte. "Es wird schon..alles wieder..ja. Es wird alles wieder in Ordnung sein." Ihr Atem ging etwas unregelmäßig, dann seufzte sie tief und schien sich wieder ein wenig zu beruhigen. Dann schnaufte sie noch einmal etwas fertig, bevor sie aufstand und in der Küche verschwand.

Sergej sah ihr nach, entschied sich aber dort zu bleiben wo er bereits war. Sie würde sich schon irgendwie fangen, hoffte er.
Als sie in der Küche verschwand, wandte er seinen Blick zurück auf seine schlaffen Hände, während er sich nach vorn gebückt mit ihnen auf seinen Beinen abstützte.
Er fühlte sich träge, unfähig irgendetwas zu fühlen oder zu denken. Er wusste nur eins; er musste zurück.

Angeschlagen öffnete Sophy den Kühlschrank. Tatsächlich befanden sich nicht mehr sonderlich viele Lebensmittel darin. Überlegend biss Sophy von innen in das Fleisch unterhalb ihrer Lippe. Eigentlich wusste sie ja noch nicht einmal, ob sie sich erst trauen würde, einkaufen zu gehen. Nach dem Erlebnis war sie wieder äußerst paranoid und übervorsichtig. Sie zuckte zusammen, als eine Bodendiele knackste. ~Ich muss unbedingt etwas kochen.~, ging es ihr mehrmals durch den Kopf. Noch immer war ihr gesamter Körper angespannt.

Schließlich beschloss Sergej nach ihr zu sehen, stand auf und wanderte zur Küche hinüber. Er trat ein und behielt einen eher kurzen Abstand von Sophy. "Kann ich zur Hand gehen?", fragte er.

Sophy erschrak noch mal. Sie stieß den Atem aus und drehte sich zu Sergej um, die Augen weit aufgerissen. Als sich ihre Nerven wieder beruhigt hatten, blinzelte sie einmal kurz. Diese kleine Reaktion ihrerseits war ihr immens peinlich. "Ähm, das ist eben die Sache: Ich müsste wahrscheinlich erst einkaufen gehen..."