Medical Delusion-Der Krieg beginnt...

"Es war toll." Sophy lächelte Sergej an und umarmte ihn kurz. "Gehen wir noch etwas in die Stadt? Also...ich will mich noch mal umsehen."

,,Warum nicht?", stimmte er fröhlich zu. Danach machten sie sich auf den Weg. Währenddessen sprach Sergej zu ihr ,, Ich bin überhaupt sehr froh, dass dir all dies gefällt. Ich habe nämlich anfangs meine Zweifel gehabt."

Kurz lehnte Sophy ihren Kopf an Sergej's Brust. "Ich liebe diese Kultur. Da lüge ich nicht.", sprach sie sanft und glücklich zugleich. Sie sah sich etwas um. "Macht es dir was aus, wenn ich ein wenig alleine herumstöbere? Du könntest uns ja daweil vielleicht ein Plätzchen dort drüben sichern, oder?" Sophy deutete leicht zu einem Restaurant.

,, Natürlich kannst du das.",meinte er und lächelte sie heiter an. ,, Wie lange schätzt du, wirst du ungefähr brauchen?", wollte er vorher noch wissen, bevor er auch schon in die Richtung des Restaurants gehen wollte, das Sophy sich ausgesucht hatte.

"Keine zwanzig Minuten." Sophy grinste ihn herzlich an. Sie hatte bereits vorhin genug umhergeblickt, und somit gefunden, wonach sie suchte.

,,Gut. Dann lass ich dich mal. Bis dann!", meinte er nur mit einem Lächeln und kehrte in die Richtung zum Restaurant. Dort empfing ihn ein Kellner, den er bat ihm einen Tisch für Zwei zu geben. Schnell wurde ein nettes Plätzchen neben dem Fenster gefunden, das Sergej als gemütlich empfand. Dort setzte er sich und legte seinen Hut auf nicht weit vom Rand des Tisches. Danach faltete er die Hände zusammen und blickte mit munterer Miene um sich. Er vermutete, dass seine Geliebte ihm jetzt wohl ein schönes Geschenk besorgen würde. Immer noch dachte er daran, was es wohl geben könnte.
Schließlich kam noch ein Kellner, aber Sergej bat diesen später wiederzukommen, wenn seine Partnerin auch dabei währe.

Sophy betrat einen Laden. Mehrere. Die Waren zahlte sie ohne Probleme, da sie schon vor vielen Jahren gelernt hatte, wie genau die Werte in Russland waren und mit man mit den Rubeln umging. Für Sergej hatte sie schöne Dinge ausgesucht. Einen schönen dunkelbraun-schwarzen Trilbyhut mit schwarzem Band, einen wärmeschützenden und komfortablen Mantel und schließlich besorgte sie dann noch ein paar Lebensmittel und einen edlen, aber nicht allzustarken Alkohol. ~Gutes Abendessen ist gesicher. Aber jetzt erstmal was zu Mittag.~, dachte Sophy lächelnd. Sie hatte alles tatsächlich in weniger als 20 Minuten besorgt, da die Läden relativ nah beieinander lagen und Sophy schon vorgeplant hatte, wie sie alles so schnell wie möglich erledigen könnte. Am Ende hatte sie eine Tüte mit den Lebensmitteln und dem Alkohol daran, in einer anderen waren die Klamotten. In die Tüte mit den Klamotten hatte Sophy außerdem noch ein spezielles Geschenk gepackt. Sergej's Pobeda stand auch nicht weit entfernt. Also brachte Sophy die Tüten zum Auto. Einen feinen Lachs hatte Sophy sich extra so einpacken lassen, dass dieser länger erhaltbar blieb, ohne in ein Gefrierfach zu müssen. Unauffällig griff Sophy in das Beifahrerfenster, welches sie extra etwas offen gelassen hatte, damit sie von außen die Türsperre deaktivieren konnte. Das Fenster hatte sie gerade ausreichend nach unten gekurbelt, damit sie noch knapp mit ihren dünnen Armen oben durchpasste. Sie öffnete die Tür des Autos und stellte die Tüten schließlich ab. Anschließend kurbelte sie das Fenster komplett nach unten, drückte die Türsperre wieder nach unten und schmiss die Autotür zu. Dann lief sie schließlich zurück zum Restaurant, wo Sergej auf sie wartete. Man sah sie gerade erst am Fenster eilig herbeihuschen.

Sergej bemerkte, wie Sophy huschend ankam und wurde somit praktisch aus seiner Langeweile gerissen. Als sie schließlich im Gebäude war, hob er die Hand, um ihr zu zeigen, wo er Platz genommen hatte.

Sophy setzte sich mit einem Lächeln gegeüber von ihm hin und fuhr sich kurz mit beiden Händen nach hinten über die Mähne, da diese durch das Laufen etwas verwildert wurde. Allerdings hatte die etwas durcheinander gekommene Mähne auch etwas charmantes an sich. "Also...hast du dir schon was zu trinken bestellt? Hättest du ruhig machen können.", sprach sie lächelnd und öffnete wie Segej ebenfalls die Speisekarte.

Sergej zuckte einmal mit den Schultern und sagte nichts dazu. Sie wusste ja immerhin, dass er aus Höflichkeit auf sie gewartet hatte. Nachdem er sich für ein Gericht entschieden hatte, schloss er die Speisekarte und legte sie horizontal vor sich hin. ,, Ich hab mich schon entschieden. Ich lass mich heute mal überraschen und nehme die Spezialität des Hauses.", verriet er ihr. ,, Und hast du dich auch schon für ein Gericht entschieden?", fragte er neugierig, während er seine Hände geduldig übereinander legte und sie mit voller Aufmerksamkeit ansah.

"Nun, ich werde einfach das Gleiche nehmen. Ich will ja weiterhin auch probieren, wie mir das Essen hier so schmeckt. Und dein Essen überlasse ich heute ganz alleine dir." Sophy lächelte zärtlich und setzte sich aufrechter hin.

Er nickte einmal, wobei er doch recht zufrieden Lächelte. Schließlich kam der Kellner und Sergej gab die Bestellung an. Nicht lange mussten sie warten und bekamen zwei Teller vom selben Gericht. Es erinnerte ein wenig an Pelmeni. Pelmeni waren mit Fleisch gefüllte Teigtaschen. Der Kellner machte vorerst Sophy die Anmerkung, dass sie für sie mit Gemüse gefüllt wurden, bevor er wieder ging. ,, Lass es dir schmecken!", wünschte er ihr mit einem Lächeln und fing mit dem Essen an. Sichtlich schien es ihm zu schmecken, daher verlangsamte er das Kauen und genoss den würzigen Geschmack der Füllung bei jedem Stück.

Sophy nickte dem Kellner nur. "Ah fein, vielen Dank." Dann wendete sie ihren Blick wieder Sergej zu. "Lass es dir auch schmecken.", gab sie gut gelaunt zurück und begann sogleich, das Essen zu kosten. Es schien auch ihr zu schmecken. "In Finnland gibt es auch sehr viele und die verschiedensten Teigwaren. Aber das hier schmeckt natürlich ganz anders. Das ist aber noch lange nichts Negatives. Es schmeckt großartig.", musste Sophy zugeben, bevor sie genüsslich weiteraß.

,,Freut mich zu hören, dass es dir schmeckt", lächelte Sergej. ,, Apropos Finnland. Mir ist da soeben etwas in den Sinn gekommen. Wie währe es wenn ich dich im Sommer für eine ganze Woche in Finnland besuche?"
Als er seinen Satz soeben beendet hatte, setzte er mit dem Essen fort, bis sie ihm wieder antworten würde.

"Hmm...denkst du es geht nicht etwas früher? Denn im Sommer könnte es ziemlich stressig werden...vielleicht noch gegen Ende dieses Monats?"

,,Das lässt sich machen.", meinte er gelassen und setzte mit dem Essen fort, bis er alles schließlich ausgelöffelt hatte. Nachsehend, ob Sophy schon fertig mit ihrem Teller war, blickte er zu ihr auf. Noch war sie nicht fertig, also lehnte er sich zurück, seufzte einmal mit zufriedener Miene und ließ die heitere Umgebung auf sich wirken.

Als Sophy schließlich auch fertig war, legte sie das Besteck auf den Teller und lehnte sich ebenfalls zurück. "Ich zahle. Du wirst heute nichts zahlen.", meinte Sophy lächelnd.

,,Das ist sehr großzügig von dir. Danke.", erwiderte er mit einem Lächeln. Bevor der Kellner kam, ließ er seinen Blick erneut auf die vielen Leute schweifen und beobachtete sie bei ihren Tätigkeiten. Er versuchte einiges aus ihren Gesprächen aufzufangen, schaffte es nur halbwegs, da das Restaurant voll mit Leuten besetzt war. Die Meisten schienen über die Familie oder die Arbeit zu schwätzen, manche saßen ruhig da, wieder andere waren mit dem Essen beschäftigt. Während dieser kurzen Beobachtung fiel ihm die eigene Arbeit wieder ein. Beinahe schon vermisste er es sich unter so vielen Leuten zu mischen, um jemanden ausfindig zu machen, denn in letzter Zeit war er häufiger im Büro bei Datenermittlungen tätig. Plötzlich geriet der Kellner in das Blickfeld seiner Augenwinkel und sofort wandte er sich wieder seiner Sache zu.

Sophy hob nur kurz die Hand an, als der Kellner zu ihrem Tisch kam. "Ich zahle." Der Kellner nickte bloß und überprüfte noch mal, was die beiden bestellt hatten, bevor er den Preis zum Zahlen nannte. Sophy reichte ihm das Geld und richtete dem Kellner noch aus, dass er dem Chef ein Lob für das Essen ausrichten konnte. Der Kellner nickte wieder und bedankte sich lächelnd, dann ging er. Sophy blickte zu Sergej und nahm ihren Mantel von der Lehne des Stuhls, um ihn wieder anzuziehen. "Ab nach Hause?"

,,Ja, lass uns Heim.", bestätigte er, während er den Stuhl zum Tisch schob. Den Hut zur Uniform, nahm er diesmal in der Hand mit, als ihn am Kopf zu tragen. Kurz bevor sie das Gebäude verließen, verabschiedeten sie sich noch und gingen durch die Tür. Die Sonnenstrahlen blendeten Sergej etwas, woraufhin er seine Augen verengte und sich den Hut wieder aufsetzte. Der würde ihm schon seinen Sichtschutz geben. Danach wandte er sich an Sophy und bot ihr an, sich bei seinem Arm festzuhalten, wie sie es sonst immer tat. An diesem Tag schien es ihm wohl nebensächlich zu sein, dass er dies in aller Öffentlichkeit tat. Immerhin konnte ihm nun nichts mehr die gute Laune verderben.

Sophy sah Sergej an, als er ihr den Arm hinhielt. Natürlich umfasste sie diesen sanft und lächelte zurück. "Es ist dein dreißigster. Das ist schon was besonders Besonderes." Sie musste ein wenig schmunzeln.

Er hob bloß einmal die Schultern und antwortete ihr: ,, Naja, alt wird man nich früh genug." Daraufhin grinste er sie scherzend an. ,,Nein, es ist bloß ein weiterer runder Geburtstag. ", meinte er nun etwas ernster, aber behielt seine erhellte Miene bei.

Sie kamen schließlich zum Auto. Als Sergej das Auto entsperrt hatte, setzte sich Sophy so schnell wie möglich auf den Beifahrersitz, um mit ihren Beinen die Einkaufstaschen zu verbergen. Sie schloss die Tür und schnallte sich an. Sergej saß auch schon gleich neben ihr. Lächelnd drehte sie ihre Kopf zu ihm und lehnte sich etwas vor, um ihm einen Kuss auf die Wange zu geben. "Jetzt schauen wir erstmal, was wir heute noch so machen." In ihren Gedanken sorgte sie sich ein wenig, da sie relativ nervös war, was eine große Idee betraf, allerdings war sie sich auch schon zu 100 Prozent sicher, dass sie diese Idee in die Realität umsetzen würde.

Als sie schließlich am Rand der Straße, nicht weit von der Wohnanlage entfernt, einen Parkplatz fanden, war es schon ziemlich spät geworden. Sergej stieg gerade aus und wirkte ziemlich zufrieden. Für ihn war der Tag noch nicht vorüber. Erst würde er sich noch ein Glas Wein mit Sophy gönnen, bevor er auch mit diesem guten Tag abschließe.

~Ich mache dann bald Abendessen.~, dachte Sophy. ~Immerhin sind es noch viele Stunden bis zu Mitternacht.~
Als sie ausstiegen, nahm sie die Einkaufstaschen und trug diese nun schließlich einfach hoch in die Wohnung, während sie dabei neben Sergej ging. ~Ich hoffe es gefällt ihm..~