Medical Delusion-Der Krieg beginnt...

"Danke." Sophy setzte sich und seufzte erleichtert. "Ich freue mich jetzt schon auf das gemeinsame Silvester mit dir."

Sergej stimmte ihr nur mit einem milden Lächeln und einem Nicken zu, wobei er ihr doch in die Augen sah.

Später erreichten die mit einem Taxi den Flughafen. Darauf stieg Sergej aus und holte den Koffer aus dem Kofferraum des Wagens. Danach wartete er auf Sophy.

Sophy stieg aus und umklammerte Sergej's Oberarm. "Ich werde dich heute noch so lange es geht belgeiten.", sprach sie zu ihm und lächelte dabei.

Das Lächeln erwidernd, sah er ihr in die klaren blauen Augen. Danach betraten sie gemeinsam den Flughafen. Die Halle, in der sie nun standen, machte einen sehr mächtigen räumlichen Eindruck auf Sergej, doch er war schon mächtigeres gewöhnt. Später suchte er auf der Informationstafel nach seiner Fluglinie, dessen nächster Flieger - wie er herausfand- erst in einigen Minuten landen würde. Erleichtert lockerten sich jegliche Zweifel zu spät zu kommen und Konsequenzen zu erwarten. Beruhigt wand er sich schließlich an Sophy und wagte nochmals einen tiefen, zutraulichen Blick in ihre Augen. ,, Ich habe die Zeit mit dir mehr als nur genossen. Faszinierend, dass ich dich vor wenigen Tagen noch per Sie angesprochen habe. ", meinte er und fuhr danach wieder fort; ,, Denke nur nicht all zu oft an mich. Das würde dich bloß von der Arbeit ablenken.. ". Als er sprach, legte er seine Hand auf ihren Arm. ,, Es dauert nicht mehr lange, bis wir uns wiedersehen können. ", Munterte er sie mit einem sympathischen Lächeln auf.

Sophy umarmte ihn und rieb ihm dabei den Rücken. "Es ist fast keine Woche mehr. Dennoch werde ich dich vermissen, auch wenn nur im Unterbewusstsein, sollte ich es schaffen mich davon für die Arbeit abzulenken."

Glücklich über ihre Worte und Zuneigung, wollte er ihr am liebsten einen Kuss geben, aber er unterließ es. Es war ihm unangenehm in aller Öffentlichkeit intim zu werden.
In den Lautsprechern wurde die Landung seines Fliegers bekanntgegeben. Ein letztes Mal sah er ihr noch in die Augen. ,, Bis Bald, meine Gute. ", verabschiedete er sich zunächst simpel.

Sophy lächelte ihn nur noch an, bevor sie ihm schließlich einen Kuss auf den Mund drückte. "Guten Flug."

Trotz seines Willens ließ er den Kuss zu. ,, Danke..", brachte er danach ziemlich leise heraus. Nachdem er alles organisiert hatte, begab er sich zum Flieger nach Moskau. Manchmal hatte er das Gefühl einfach nur über die Schulter schauen zu wollen, doch er hatte kaum noch Zeit dazu. Bevor er doch völlig im Flugzeug verschwand, blickte er nochmals zurück, doch eine Masse an Leuten versperrte ihm die Sicht.

Sophy blieb noch stehen, bis das Flugzeug abhob. Auch wenn sie sich nicht sicher war, ob Sergej sie überhaupt sehen konnte, winkte sie hinterher. ~Ich frage mich auch, was er zu tun versucht, wegen dem, was ich ihm erzählt habe...~, dachte sie währenddessen.
Sie sah noch gen Himmel, als das Flugzeug schon am Horizont verschwunden war. Kurz seufzte sie, bevor sie schließlich doch umdrehte und in Richtung der Taxi's ging. Als sie während der Fahrt wieder aus dem Fenster des Autos blickte, dachte sie schon daran, wie wohl das Silvester und der Start in die 80er mit Sergej sein würde.

In seinem Büro, einige Tage nach der Rückkehr in seine Heimat, war er am ordnen einiger Akten und wand sich nachdem seinen Ermittlungen zu. Erst wollte er sich einem älteren Fall zuwenden, doch da fiel ihm ein, dass er noch ein Versprechen zu halten hatte. Daraufhin wand er sich der Suche aller Informationen zu. Es dauerte schon fast einige Tage an, bis er zu Informationen kam. ~Wie ich geahnt habe. Es war kein Zufall die Richtige für Informationen zu diesen Verrätern zu finden. ~, dachte er, während er in den Akten der beiden Gesuchten durchblätterte. ~ Du empfindest Wahres für sie. Es währe besser ihr vorher davon mitzuteilen. ~ , daraufhin räumte er ohne voreilige Entschlüsse die Akten in seine Aktentasche. Selbstsicher lehnte er sich etwas an seinem Stuhl zurück und ließ seinen Blick im Büro schweifen. Innerlich genoss er den Triumph über seine Leistung.

Sophy hatte in dieser Zeit mal wieder ordentlich im Krankenhaus zu tun. Am nächsten Tag würde schon der 30. sein und am Abend würde sie nach Russland fliegen, aber zuerst würde sie in ihrer eigenen Praxis arbeiten müssen. Gerade saß Sophy in einem Labor und forschte nach einer Krankheit in einer Blutprobe eines Patienten. Sie hatte dies schon öfters erledigt, und wenn etwas verdächtig erschien, stellte sich auch meist die Krankheit heraus. Sophy's Rücken schmerzte schon ein wenig, weil sie die ganze Zeit so gebeugt sitzen musste, wenn sie etwas im Labor untersuchte oder an einem Mikroskop saß.

Erst am sehr späten Abend konnte sie wieder nach Hause zurückkehren. Jedes Mal, wenn sie die Sonnenblumen sah, die Sergej' ihr geschenkt hatte, musste sie ein wenig seufzen oder war schnell abgelenkt, doch andererseits freute sie sich auf das Neujahr.
Nachdem sie geduscht, sich wieder getrocknet, geföhnt und sich die Zähne geputzt hatte, legte sich Sophy schließlich um 23 Uhr 12 schlafen. Sie kuschelte sich in ihr Bett und dachte nur noch an den folgenden Tag.

Am nächsten Tag war es dann schließlich so weit. Sophy würde kommen.
Sergej musste erst in das Büro, denn selbst zu besonderen Anlässen, hatten die KGB Agenten kaum einen freien Tag. Nachdem er mit einer kurzen Schicht an diesem Tag zu ende war, fuhr er in seinem Wagen in Richtung des Moskauer Flughafens. Immerhin hatten sie sich ausgemacht, welches Flugzeug sie zu welcher Zeit nehmen würde.
Dort angekommen, suchte er nach einem Parkplatz, den er erst nach einer Weile fand. Heute war anscheinend viel los.
Innerlich glücklich darüber seine Geliebte wieder zu sehen und ihr dazu noch gute Nachrichten zu überbringen, wand er sich in der riesigen Halle dem Warten zu. Äußerlich hingegen wirkte er sehr ausgelassen und kühl, denn in Sachen der Geduld war er sehr geübt.

Sophy hatte, nachdem sie damit fertig war, in ihrer Praxis zu arbeiten, kaum noch Zeit, für alles nachzusehen, ob sie es auch mitnahm. Deshalb nahm sie den Koffer, den sie schon am Vortag gepackt hatte und huschte aus dem Haus.
Als sie im Taxi saß und kontrollierte, ob sie alles Nötige mithatte, stellte sie erleichtert fest, dass alles perfekt passte. Am Flughafen suchte sie sich anschließend ihr Flugzeug.
Während sie im Flugzeug saß und aus dem Fenster blickte, genoss sie mal wieder den Ausblick. Als sie dann Moskau erblickte, musste sie ordentlich staunen. Es dauerte nicht lange, bis das Flugzeug schließlich gelandet war.
Kaum hatte sie ihren Koffer wieder, blickte sie sich um. Es war eine riesige Menge von Leuten hier. Trotzdem sah sie weiterhin umher, in der Hoffnung, Sergej zu erblicken.

Nachdem in den Lautsprechern und der Anzeigetafel der Landungen gemeldet wurde, dass das Flugzeug aus Finnland angekommen sei, erhob sich Sergej nach einiger Zeit von seinem Sitzplatz und hielt wachsam Ausschau nach ihr. Schließlich entdeckte er in der sich ständig bewegenden Masse das weiße, sanfte Fell und die langen, schwarzen Haare, die im Licht schimmerten. Er war sich sicher, dass sie es war, nachdem er auch ihre Ohrstecker in der Ferne erkannte.
Er spürte wie sein Herz immer heftiger pochte und die Aufregung sich allmählich in seiner Mimik erkenntlich machte. Jetzt erst konnte er wirklich empfinden, wie sehr er sie eigentlich vermisst hatte, selbst für einen kleinen Zeitraum.
Er stieß manchmal gegen einige Zivilisten, ohne sich zu entschuldigen, bis er sie schließlich in Mitten der riesigen Halle erreicht hatte. Noch stand er hinter ihr, doch legte er die Hand auf ihre Schulter, um sich erkenntlich zu machen. Innerlich hätte er am liebsten sie zu sich gezogen und ihr seine Zuneigung gezeigt.

Erst mit erschrockener Miene drehte sich Sophy um, jedoch zierte sogleich wieder ein Lächeln ihr Gesicht, als sie Sergej erkennte. Sie umarmte ihn. "Ich hab dich vermisst.", sprach sie in seine Brust.

Auch Sergej lächelte glücklich und zufrieden, wollte sie auch nicht mehr loslassen. ,, Ich dich auch. " , kam es leicht formuliert und doch aussagekräftig von ihm, wobei man in seiner Stimme die Freude und Erleichterung erkennen konnte.

Sophy küsste ihn kurz darauf. "Wo geht's lang?", fragte sie anschließend, als sie die Umarmung stoppte und sich wieder an Sergej's Oberarm klammerte.

Mit einem lieblichen Lächeln freute er sich über das kleine Geschenk und fühlte wieder die Leidenschaft, die in ihm soeben aufkam. ,, Wenn ich bitten darf, nach mir! ", spielte er scherzend den Gentleman, da er sich daran erinnert hatte, wie Sophy ihn vor einer Woche genannt hatte. Er nahm ihr einen Teil des Gepäcks ab und führte sie an seinem Arm in die Richtung, wo er mit seinem Pobeda, einem typisch sowjetischen Wagen, geparkt hatte. ,, Nun, das ist mein Wagen. Ich habe ihn auch erst seit nicht allzu langer Zeit. Ist zwar von älterem Baujahr, aber noch in guter Verfassung. " Der Wagen hatte eine eher rundliche Bauart und war weiß, dazu auch noch sauber. Danach verlud Sergej ihr Gepäck und öffnete ihr danach die Tür. ,, Nach dir. ", fügte er noch freundlich hinzu.

"Ich komme mir vor wie in einem dieser klischeemäßigen schmierigen französischen Filme.", Sophy grinste und drückte dem Kater erneut einen zärtlichen Kuss auf die Wange, bevor sie sich auf den Beifahrersitz setzte. Sie schloss die Autotür selbst und wartete, bis Sergej neben ihr ins Auto stieg.

Als er sich neben ihr auf den Fahrersitz setzte, legte er den Schlüssel an und startete den Motor. ,, Meiner Meinung nach könnte selbst der Eiffelturm nicht mal den roten Platz übertreffen. Je nach dem. Ich bin unglaublich froh hier zu wohnen. ", erzählte er lächelnd und parkte dabei recht rasch aus. Danach fuhren sie die vielen Straßen der Stadt entlang, bis sie parallel zu einem breiten Fluss fuhren, der durch die große Metropole ging. ,, Ich werde dir auf dem Weg den roten Platz zeigen, wenn du darauf bestehst natürlich. ", schlug er vor und ließ sich dabei nicht wirklich vom Fahren ablenken.

Doch Sophy war bereits gebannt von dem, was sie sah, während sie aus dem Autofenster blickte. Jedoch realisierte sie schnell, dass ihr etwas unhöflich an ihr selbst erschien. "W-wie...a-ah ja!", kam es dann schnell und etwas beschämt von ihr, da sie so abgelenkt war.

Als sich Sergej vergewisserte einen flüchtigen Blick an sie zu wenden, tat er dies auch mit einem freundlichen Lächeln. Er merkte an ihrer Antwort, dass sie fasziniert von Moskau war. Doch selbst so fasziniert wie jetzt, hätte er sie nicht erwartet. ,, Wir sind gleich da. ", gab er ihr bescheid und bog ab, wieder suchte er nach einem Parkplatz, doch dieses Mal fand er einen schneller. Er parkte nicht weit vom Kreml entfernt.

"Es sieht von außen so...wunderschön aus. Bist du sicher in der Hauptstadt wird man Finnen willkommen heißen? Ich bin mir da nicht sicher...denn in Finnland sind teilweise Leute nicht so gut auf euch Russen zu sprechen..." Sophy hörte sich etwas unsicher an, obwohl sie sich in Sergej's Nähe ohnehin sicher fühlte.
"Ich bin schon mal auf jeden Fall gespannt auf deine Wohnung...oder, Entschuldigung, dein Haus. Keine Ahnung." Etwas unterlegen grinste die Stute den Kater bloß an, wobei der Gesichtsausdruch zugleich auch nach einem Pardon bittend aussah.

Sergej meinte nur mit Zuversicht: ,, Ich schätze, dass es die meisten Bürger kaum betrifft. Sie alle haben die Pflicht ihrem Alltag nachzugehen. Es kann trotzdem möglich sein, dass wir auf solche Leute treffen werden. Mach dir aber keinen Kopf darüber, sondern genieße die Gegenwart. Ich werde wissen, wie in solchen Situationen zu handeln ist. " Zum Schluss fügte er ein weiteres selbstsicheres Lächeln hinzu.
Er stand nah bei ihr, doch mit den Händen in den Jackentaschen versteckt.
Sergej wunderte es nicht, dass sie sofort auf eine Wohnung ahnte, eher wunderte er sich darüber, dass sie sich dafür entschuldigte. ,,Du brauchst dich doch nicht für sowas zu entschuldigen! Du liegst nämlich richtig. Viele Sowjetbürger wie ich leben in Kommunen oder Wohnungen. Ich bin auch gänzlich zufrieden mit meiner Behausung. ", Meinte er ruhig, während sie schon auf dem Weg in Richtung des roten Platzes waren. Vorher überquerten sie noch einige Straßen. ,, Du musst in Moskau stets aufmerksam sein, wenn du über die Straßen willst. Verlasse dich nicht all zu oft auf den Fahrer. Ich habe schon gesehen, wie sowas enden kann.. ", fügte er etwas leiser zu, damit nur Wenige in ihrer Reichweite hören konnten, was er sagte.

"Das ist für Gewöhnlich in jeder großen Stadt so.", meinte Sophy nur und machte ihm mit ihrem schelmisch, mal wieder jugendlichem Blick klar, dass sie wusste, worauf sie auf alle Fälle achten musste. Jedoch klammerte sie sich trotzdem wieder an seinen Oberarm. Es schneite zu diesem Zeitpunkt. "Weißt du...du bist wirklich der alller Erste, dem ich im Beziehungsverhältnis, abgesehen vom Familiären, so vertraue."